Freitag, 21. Oktober 2016

Gemeinschaftliche Aktion zur Bekämpfung von Nagern

In den vergangenen Monaten sichteten Anwohner der Gartenstadt immer wieder Ratten im Drewitzer Konrad-Wolf-Park. Um eine mögliche Plage zu vermeiden, wurden bereits im Juli und August durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung Köder im Park ausgelegt. Auch die kommunale ProPotsdam und die Wohnungsgenossenschaft Karl Marx führten entsprechende Maßnahmen durch. Im Frühjahr soll es sogar eine gemeinsame Aktion der Stadt und der Wohnungsunternehmen geben.

Schon zum Sommeranfang wurde berichtet, dass Ratten im Park gesichtet wurden. Entsprechende Informationen dazu gab es hier auf dem Gartenstadt-Blog sowie in den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). In Beantwortung einer entsprechenden Nachfrage beim Grünflächenamt, sprach dessen Leiter Herbert Claes von vereinzelten Beobachtungen: "Diese erreichen bei Weitem nicht die Intensität, dass wir hier von einem Problem sprechen könnten", schätze Claes damals ein. Es sei bisher lediglich eine Beschwerde eingegangen, der sofort nachgegangen worden sei, wusste Herbert Claes auf dem Blog zu berichten: "Die Mitarbeiter der von uns für die Grünflächenpflege beauftragten Firma RTE Umweltservice sind täglich in Drewitz vor Ort. Sie konnten auf unsere Anfrage hin keinerlei auffällige Beobachtungen von Ratten bestätigen." Aber, so Claes, man wolle natürlich auf der Hut sein: "Die Mitarbeiter sind natürlich sensibilisiert und beobachten die Umgebung regelmäßig."

Ratten sind kein spezifisches Drewitz-Problem, in jeder Stadt und in jedem Stadtteil gibt es sie – überall, wo Menschen wohnen, leben auch Ratten. Meistens sieht man sie nicht, verändert man aber ihre Lebensräume, zum Beispiel durch Gebäudesanierungen, dann verändern sich auch ihre Lebensgewohnheiten. Und von Zeit zu Zeit treten sie vermehrt auf, immer dann, wenn sie Nachwuchs bekommen haben. Denn Nager vermehren sich schnell und zahlreich, eine einzige weibliche Ratte kann etwa 70 Rattenkinder im Jahr zur Welt bringen. So kam es denn wohl auch in diesem Sommer zu einem zahlreicheren Auftreten der Nager im Konrad-Wolf-Park.

Obwohl das Grünflächenamt noch Ende Juni versichern konnte, dass nach eingehender Prüfung kein erhöhtes Rattenaufkommen im Konrad-Wolf-Park festgestellt worden sei, gingen weitere Beschwerden beim Gesundheitsamt ein, wie der Gartenstadt-Blog am 11. Juli berichtete. Dieses bestätigte auf Anfrage, dass in den Sommermonaten mehrere Anwohner Ratten gesehen und auch gemeldet hätten. Daraufhin wurde eine Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragt, der Sache nachzugehen. Zwar konnten die Mitarbeiter keine Rattenlöcher entdecken, so dass der Befall mit Ratten nicht eindeutig nachweisbar schien. Zur weiteren Prüfung legte die Firma sogenannte Lockmittel-Köder aus und siehe da: Diese wurden ein paar Tage später angeknabbert vorgefunden, was laut Aussage einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes auf Ratten hindeuten konnte. Die Schädlingsbekämpfungsfirma musste ein zweites Mal ausrücken. Dieses Mal führte sie eine Bekämpfung durch, die sie, so die Mitarbeiterin aus der Abteilung Umwelthygiene der Stadtverwaltung, erfolgreich abschließen konnte.

Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgehen, dass auch heute noch Nager gesichtet werden. Sie finden unter den Bodendeckern und Rosen ausreichend Schutz und Bewegungsräume und im Park ausreichend Futter: Vor allem Essensreste in den Papierkörben, aber auch auf Bänken und in den Anlagen bieten ihnen eine auskömmliche Nahrungsgrundlage. Daher die Bitte an alle Drewitzer, mit zu helfen, um die Zahl der Nager zu reduzieren: Essensreste in den Freiflächen oder auf den Sitzbänken locken die Tiere magisch an. Deshalb gilt es, keine essbaren Rückstände im Park zu hinterlassen und Müll weitestgehend zu vermeiden.

Um im nächsten Sommer nicht erneut mit Ratten befasst zu sein, wurde angeregt, eine gemeinschaftliche Aktion der Stadt und aller Wohnungsunternehmen gegen das Rattenaufkommen durchzuführen. Diese könnte im Februar stattfinden und die Zahl Ratten auf ein Minimum reduzieren.