Donnerstag, 4. August 2016

Wochenbericht aus Sansibar: Wageni kutoka Potsdam!

Kiswahili für: Gäste aus Potsdam

Diese Woche war für uns in vielerlei Hinsicht abwechslungsreich. Einerseits irren wir deutschen Teilnehmenden immer noch durch das enge Straßengewirr Stonetowns, der UNESCO-geschützten Altstadt Zanzibar-Towns, und lernen immer noch jeden Tag etwas Neues kennen. Anderseits stand für uns diese Woche Potsdamer Besuch an. Cordine Lippert von der Koordinierungsstelle Klimaschutz, Steffen Tervooren vom Umweltamt, Claudia Dombrowsky von der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft und Benjamin Klaus von der Association of Local Authorities in Tanzania standen vor unserer (oder besser gesagt vor Mzee Jumas) Tür, um die Aktivitäten rund um die Klimapartnerschaft zwischen Potsdam und Zanzibar-Town zu pflegen, zu diskutieren und zu evaluieren.

Besuch in der Mwanakwererwe H Schule.
Die meisten Termine der Delegation konnte unser ASA-Team begleiten, und so ergab sich für uns das Vergnügen die Mwanakwerekwe H Grundschule zu besuchen, die eine Partnerschaft mit der Bruno-H.-Bürgel-Grundschule in Potsdam pflegt. Nach einer offiziellen Begrüßung durch den Schulleiter Mohammed Makame Chatu und einige Lehrerinnen konnten wir uns ein Bild von der Schulsituation machen und haben beispielsweise in der Taubstummen-Klasse das Alphabet von den Schülerinnen und Schülern gezeigt bekommen.

Begutachtung der gepflanzten Bäume auf dem Mnazi Mmoja Platz
durch Mzee Khamis Juma, Steffen Tervooren und Ali Haji Ali (v.r.n.l.)
Ein weiterer wichtiger Termin für uns war die Evaluierung des Nakopa-Projektes am Mnazi Mmoja Platz in Zanzibar-Town. Nakopa steht für „Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte“, in dessen Rahmen vor zwei Jahren eine Baumpflanzaktion, die Installation von Bänken, Mülleimern und Solarlaternen auf dieser großen Freifläche durchgeführt wurde. Der Mnazi Mmoja Platz grenzt direkt an unser Projektgebiet Kikwajuni und wird einerseits täglich als Treffpunkt und Sportplatz, andererseits auch als Austragungsort für zentrale Festivitäten genutzt.
Besichtigung der Panele für die Solarstraßenlaternen
auf dem Mnazi Mmoja Platz.

Zudem befinden sich die Solarpaneele für die erwähnten Solarlaternen auf einem Hausdach Kikwajunis. Auch die Straßenbeleuchtung innerhalb unseres Projektgebietes könnte in unserem Maßnahmenkatalog ein Thema für die Entwicklung des Stadtteils werden. In unseren bald folgenden Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Institutionen werden wir uns über die Realisierbarkeit und mögliche Installationsmethoden für Solar-Straßenbeleuchtung in Kikwajuni beraten lassen.

Die Nutzung von Solarenergie ist auf Zanzibar generell zu einem großen Thema geworden. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung in Zanzibar ist diese in der Regel eine sehr zuverlässige Energiequelle. Gemeinsam mit der Potsdamer Delegation haben wir das Dorf Donge Muwanda im Norden der Insel besucht, in welchem die Nutzung von Solarenergie im kleinen Maßstab beobachtet werden kann: Dort haben sich einige Haushalte dazu entschlossen, kleine Solarpanele (50x50 cm) für die Grundversorgung mit Strom für kleine Elektrogeräte und die Beleuchtung der Häuser zu erwerben.

Zum Abschluss der Potsdamer Delegationsreise fand außerdem eine Konferenz mit zahlreichen Akteurinnen und Institutionen statt, welche bisher oder möglicherweise in der Zukunft in die Partnerschaft zwischen Potsdam und Zanzibar-Town eingebunden sind oder werden. Darunter waren Zanzibaris  aus unterschiedlichsten Bereichen, beispielsweise Lehrerinnen, Vertreterinnen der Industrie und Handelskammer, der Denkmalschutzbehörde, des Umweltamtes und der Direktor der Stadtverwaltung.

Das Ziel dieses Workshops war es, die bisherigen Projekte zwischen Potsdamerinnen und Zanzibaris zu evaluieren. In einem weiteren Schritt haben wir  gemeinsam nach Ideen gesucht, wie weitere Kooperationen zwischen Potsdamer und Zanzibarischen Unternehmen oder Einwohnerinnen gestartet und gefördert werden können.

Grüße aus dem immer noch sonnigen Zanzibar
Linda und Michael