Donnerstag, 27. Mai 2010

Studie zur Gartenstadt Drewitz als Download

Im Sommersemester 2010 haben sich zehn Studierende des Studienganges Raumplanung der TU Kaiserslautern im Rahmen eines achtwöchigen Studienprojektes mit dem preisgekrönten Konzeptansatz „Vision Gartenstadt-Drewitz“ der PRO POTSDAM GmbH befasst. Im Projekt wurde zunächst der Frage nachgegangen, welche zeitgemäßen
Adaptionen heute für das Modell Gartenstadt notwendig sind und welche Elemente sich davon auf die Siedlung Drewitz übertragen lassen. Dazu dienten drei gartenstädtische Siedlungen in Berlin als Referenzobjekte.

Das Hauptaugenmerk der Arbeit bestand darin, ausgewählte Aspekte des Gartenstadtkonzeptes zu evaluieren und vertiefend stadtplanerisch zu bearbeiten. Dazu wurden durch die Studierenden, unter fachlicher Anleitung meines Fachgebietes, umfassende Analysen in einer einwöchige Arbeitswerkstatt in Drewitz durchgeführt. Höhepunkte der Analysephase waren eine eintägige Begleitung von ausgewählten
Stadtteilakteuren (Akteurstag) sowie eine Kurzbefragung von Besuchern eines Stadtteilfestes. Damit konnte eine akteurs- und handlungsorientierte Planungsphilosophie und Arbeitsweise erreicht werden. Den querschnittsorientierten Charakter der Aufgabe hat die Studiengruppe in einem fachübergreifenden und interdisziplinären Arbeitsprozess gut gemeistert.

Die Ergebnisse des Projektes stellten die Studierenden in zwei öffentlichen Präsentationen am 26. Mai 2010 den Vertretern der Stadtverwaltung und den Stadtteilakteuren vor. In den Potsdamer Medien fanden die Projektergebnisse ein positives Echo.

Die Studie ist hier als PDF verfügbar.

Studierende der TU Kaiserslautern stellen Studie zur Gartenstadt Drewitz vor

(Quelle: Landeshauptstadt Potsdam 27.05.2010)

Eine Gruppe von Hochschullehrern und Studierenden der TU Kaiserslautern haben heute der Landeshauptstadt Potsdam die Ergebnisse eines Studienprojektes zur Gartenstadt Drewitz vorgestellt. Die Studie hatte das Ziel, das Gartenstadt-Konzept hinsichtlich Inhalt und Machbarkeit zu evaluieren. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass das Gartenstadt-Konzept sehr gut geeignet ist, die Lebensqualität der Bewohner grundlegend zu verbessern. Allerdings beantwortet das vorliegende Gartenstadt-Konzept nicht alle Fragen in der notwendigen Tiefe. Darauf sind die Studierenden eingegangen. Dies betrifft zum Beispiel die Höhe und Kubatur der Ergänzungsbauten, die Form der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Wohnungsunternehmen und Investoren, die Gestaltung der Stadtteileingänge und des Übergangs zum Stern-Center. Offen sind zum Beispiel auch Qualitätskriterien für Architektur, Freiraumgestaltung und Städtebau.
Die Komplexität der vorgesehenen Umgestaltung zur Gartenstadt Drewitz, so Prof. Dr. Holger Schmidt, der die Studienarbeiten leitete, stellt eine große Herausforderung an das Management, aber auch an die Kommunikation des Projektes dar: „In der Beschäftigung mit der Einzellösung darf nicht das große Ziel aus den Augen verloren werden: Es geht um die energetische Umgestaltung einer ganzen Siedlung. Es geht um eine Umgestaltung, die mindestens eine Generation lang - und darüber hinaus - Bestand haben soll. Es sind also heutige wie zukünftige Wohnbedürfnisse zu berücksichtigen."

Oberbürgermeister Jann Jakobs unterstützt das Projekt Gartenstadt Drewitz und freut sich über jede Art der Beteiligung: „In der Gartenstadt-Entwicklung stehen wir ganz am Anfang. Bislang gibt es einen mit einer Silbermedaille ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrag, der nun in konkrete Planungsdokumente übersetzt werden muss. Die Arbeiten dazu haben gerade erst begonnen." Im Januar hat die SVV beschlossen, dass das Gartenstadt-Konzept umzusetzen sei, im April wurden die dafür notwendigen Haushaltsbeschlüsse gefasst.

Anlass der Arbeit der Hochschullehrer und Studierenden war eine Kooperationsvereinbarung zwischen der PRO POTSDAM mit der TU Kaiserslautern, Fachgebiet Stadtumbau und Ortserneuerung. Ziel war die kritische Überprüfung des Konzeptes „Gartenstadt Drewitz". Zu diesem Zweck haben die Projektbeteiligten in einem ersten Schritt die Gegebenheiten in Drewitz analysiert, wozu auch Gespräche mit den Akteuren vor Ort - Bewohner und vor Ort Tätige - gehörten. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, inwieweit das Gartenstadt-Konzept den Gegebenheiten entspricht. In einem dritten Schritt wurden Voraussetzungen formuliert, unter denen eine Umsetzung des Gartenstadt-Konzeptes möglich erscheint. Diese Voraussetzungen sind als Aufgabenstellungen/Fragen an die nächsten Planungsschritte formuliert. In einem vierten Schritt wurden zu einzelnen Aufgabenstellungen/Fragen Lösungsvorschläge erarbeitet.
Die Arbeit der Studenten wurde von Vertretern der PRO POTSDAM, der beteiligten Planer, der Stadtverwaltung und von der Mitarbeiterin des PROJEKTRAUMS begleitet. Der Schwerpunkt der Arbeit lag naturgemäß beim Städtebau, bei der Verkehrsplanung und bei der Freiraumgestaltung.

Mittwoch, 26. Mai 2010

1. Stellungnahme des Bürgeraktivs Drewitz/Neubaugebiet

zu dem Vorhaben „Gartenstadt Drewitz, energetisch stark, energisch grün“

(Quelle: Bürgeraktiv, 26. Mai 2014)

Zwischen der Darstellung von Visionen und der Entwicklung von Plänen für eine Gartenstadt Drewitz, melden wir uns zu Wort,  um in diesem Prozess unsere Meinung zu kritisch erscheinenden Entwicklungen zu äußern. Zuvor aber sei die Initiative Einzelner für durchgreifende Veränderungen im Neubaugebiet Drewitz gewürdigt und die Bereitschaft der Stadt Potsdam anerkannt, Verbesserungen in diesem zunehmend schwierigen Wohngebiet zu verwirklichen.

Problemanzeigen
Verdichtung: War auch ursprünglich die Gartenstadt ein Gegenentwurf zur verdichteten Großstadt (E. Howard, 1898), sieht das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung eine „Neuinterpretation der Gartenstadt als verdichtetes Wohnen im Grünen“( Zitat nach P. v. Zadow, 2010). Eine Ermessensfrage bleibt der Grad der Verdichtung, und der erscheint im Gartenstadt-Projekt übertrieben. Besonders die fast durchgehend beabsichtigte Teilung und Schließung der Wohnhöfe durch Gebäude trifft auf Ablehnung. Die DrewitzerInnen schätzen ihr aufgelockertes Siedlungsgebiet und haben darin keine Orientierungsschwierigkeiten (Argument des Wettbewerbsbeitrages). Der bisher mögliche, medienvermittelte Blick auf den Gartenstadt-Plan mit kasernenmäßig angeordneten Rechtecken umgeben von schnurgeraden Straßen macht Angst! Das bauliche Schließen zumal kleiner Innenhöfe verschlechtert die Befindlichkeit des Einzelnen und das Zusammenleben aller Beteiligten.

Grün/Gärten: Ein Gartenstadt-Projekt, das die „Rolle“, das dritte grüne Band neben Priesterweg und Sternstraße, nicht bestehen lässt, ist den DrewitzerInnen schwer zu vermitteln. Da zählt auch kein Hinweis auf das geplante „Grüne Kreuz“, denn hier handelt es sich um einen stimmungsvollen, motorfreien, im Übrigen viel benutzten Verkehrsweg. Zudem haben alle Bewohner, die Erfahrungen mit der Beschaffenheit des aufgeschütteten Bodens und der Pflege des mühsam wachsenden öffentlichen Grüns in Neu-Drewitz besitzen, ernste Zweifel, ob es gelingen wird, die vorgesehenen Teile der Konrad-Wolf-Allee flächendeckend als Park anzulegen und vor allem zu erhalten. Es sollte dringend überlegt werden, ob nicht besser gleichsam ein Geflecht aus kleineren, beherrschbaren Grünflächen angestrebt wird. Außerdem darf dieses zentrale Grün nicht das dezentrale Grün ersetzen, das sich wirklich „vor der Haustür“ befindet. Grün durch Gärten in den Wohnhöfen dürfte allein entlang der Hausmauern entstehen. Entsprechende Anlagen im Innern, wie auf phantasievollen Bildern gezeigt, werden eine Ausnahme bleiben, denn wenn die Gartenstadt ihrem Vorsatz gemäß nicht verdrängt, wird es auch in 15 Jahren im Prinzip dieselben Bewohner geben wie heute. Eigenständige, gemeinschaftliche  Gestaltung wäre immer möglich gewesen.

Soziales: Beide voranstehenden Unterpunkte haben ihre sozialen Bezüge, einige Probleme sollen aber speziell genannt werden. So verbinden arbeitslose DrewitzerInnen mit der Kenntnis des  Gartenstadt-Projektes die Erwartung, bei dessen Realisierung  Beschäftigung zu finden. Schwer vorstellbar ist für uns, wie sich die geplante räumliche Verteilung von Gruppen von Einwohnern (mit und ohne Auto, junge Familien und Senioren) ohne erzwungene Fluktuation ergeben soll. Es wird befürchtet, dass durch das Aufsetzen weiterer Etagen wegen der damit verfolgten Ziele  soziale Spannungen entstehen. Und wer trägt die Kosten, wenn Mieter wegen Abbruchs umziehen oder HartzIV-Empfänger nach einer Haussanierung Wohnräume renovieren müssen?

Forderungen
Aus den angeführten Problemen und weiteren Aspekten haben wir folgende Forderungen an die jeweils Verantwortlichen:
- Zügige Planung der Gartenstadt Drewitz, Auslage von allgemein verständlichem Planungsmaterial im „Projektraum“ und Durchführung der beabsichtigten thematischen Foren zur Information der DrewitzerInnen und zu ihrer Beteiligung an den geplanten tiefgreifenden  Veränderungen.
- Keine Verwendung einer künftigen Gartenstadt als Argument gegen sinnvolle Verbesserungen im Neubaugebiet Drewitz heute (keine Killerphrase!).
- Öffnungen der Wohnhöfe zu flächigem Grün (Wald, „Grünes Kreuz“) erhalten bzw. schaffen, Zufahrtsmöglichkeit in Innenräume für die Feuerwehr sichern.
- Versetzte Straßenverläufe erhalten bzw. schaffen.
- Prüfung anderer Möglichkeiten für eine weitere Begrünung und eine Beruhigung der Konrad-Wolf-Allee, nachdem ein kompletter Rückbau der Fahrbahn auf dem 1.Bürgerforum am 6.5.2010 massive Ablehnung gefunden hat.
- Erhaltung zumindest des erhöht gelegenen, von Bäumen gesäumten Fußweges in der „Rolle“ und des Modellhofes Robert-Baberske-Straße.
- Vorhandene Straßenbäume im Bestand schützen, besonders in der Sternstraße an der geplanten Böschungsbebauung.
- Keine Baumfällungen für Baumaßnahmen, Umsetzen von Gehölzen in das Innere von Wohnhöfen.
- Beim Pflanzen von Gehölzen (Bäumen!) nur verwenden, was sich an dem bodenbedingt schwierigen Standort bewährt hat (kein Experiment mit dem Schnurbaum!).
- Entwicklung eines Konzeptes zur Integration arbeitsloser DrewitzerInnen in geeignete Tätigkeitsfelder bei der Realisierung des Gartenstadt-Projektes.
- Aufnahme eines Jugendobjektes in die Gartenstadt-Planung, um mit diesem Aktivitäten der Jugendlichen zu binden.
- Es ist im Vorfeld abzuklären, wer Nutznießer von Eingriffen in den vorhandenen Gebäudebestand ist und wie weit betroffene Mieter anfallende Kosten mit zu tragen haben  bzw. erstattet bekommen.

Fazit
Wie sich zeigt, kann das Bürgeraktiv dem Gartenstadt-Projekt nicht uneingeschränkt zustimmen. Es wird  darauf ankommen,  den ehrgeizigen  Wettbewerbsbeitrag auf eine  für die gegenwärtigen Bewohner zumutbare, gleichwohl für die beteiligten Unternehmen wirtschaftliche  Weise umzusetzen, also eine Veränderung des Neubaugebietes Drewitz „im Sinne des Gartenstadt-Projektes“, wie es am Ende des Szenario-Workshops 2009 hieß, vorzunehmen. An der Prüfung auf Sinnfälligkeit werden wir uns weiter beteiligen.


Bürgeraktiv Drewitz/Neubaugebiet
Potsdam, im Mai 2010

PS: Offener Brief

Mittwoch, 19. Mai 2010

Gartenstadt Drewitz ist jetzt bundesweites Modellprojekt

(Quelle: ProPotsdam 19.05.2010)

PRO POTSDAM GmbH unterstützt integriertes Forschungsvorhaben

Im Jahr 2009 wurde unter reger Beteiligung der deutschen Wohnungswirtschaft der Wettbewerb "Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen auf der Grundlage integrierter Stadtteilentwicklungskonzepte" durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Ziel war die Erstellung eines nachhaltigen und integrierten Gesamtkonzepts für große Wohnquartiere unter energetischen, städtebaulichen, wohnungswirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Aspekten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine zukunftsfähige Wärmeversorgung gelegt, möglichst unter Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Berücksichtigung von städtebaulichen Zielen und baukulturellen Qualitäten.

Die PRO POTSDAM GmbH hatte sich erfolgreich an dem bundesweiten Wettbewerb beteiligt. Mit dem von Fachplanern aus sechs Büros erarbeiteten Konzept „Gartenstadt Drewitz“ konnte die PRO POTSDAM seinerzeit eine silberne Plakette gewinnen.

Im Nachgang zu dem Wettbewerb werden vom Bundesbauministerium einige der zum Wettbewerb eingereichten Projekte weiter begleitet. Zu ihnen gehört auch der Wettbewerbsbeitrag der PRO POTSDAM GmbH. Wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung dieser Tage der PRO POTSDAM GmbH mitteilte, zählt die Umsetzung des Gartenstadt-Konzeptes zu den bundesweit nur acht Modellprojekten für die Umsetzung integrierter Stadtteilentwicklungskonzepte. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird durch das Büro „plan zwei Stadtplanung und Architektur“ in Hannover realisiert.

Für das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ist die wissenschaftliche Begleitung deshalb so wichtig, weil die beteiligten Wohnungsunternehmen mit ihren Wettbewerbskonzepten umfangreiche Grundlagen für die energetische Sanierung im Rahmen einer integrierten Stadtteilentwicklung erarbeitet haben. In der wissenschaftlichen Begleitforschung soll „die prozesshafte Umsetzung der integrierten Wettbewerbsbeiträge begleitet und analysiert werden“ so das Bundesinstitut. Ziel ist eine Analyse der Umsetzung und der Wirkungen sowie fördernder und hemmender Faktoren.

Der Geschäftsführer der PRO POTSDAM, Jörn-Michael Westphal erklärte: „Wir haben im vergangenen Jahr ein Konzept vorgelegt, dass nun mit einer Vielzahl von Planungen und konkreten Lösungsvorschlägen zu untersetzen ist.  Die Wohnungsunternehmen werden sich dabei mit ihren Gebäuden und Grundstücken befassen, die Stadt mit dem Freiraum und der Stadtteilschule,  Investoren mit dem möglichen Neubau. Diese vielen Aktivitäten, bei denen die Mieter und Bewohner einbezogen werden, setzen sich zu einem vielschichtigen Prozess zusammen. Wir freuen uns, dass der Bund uns hilft, diesen Prozess zu steuern, zu evaluieren und zu dokumentieren.“

Die Ergebnisse sollen laut BBSR zum einen zeigen, inwieweit der mit der Konzeptentwicklung eingeschlagene Weg auch nach Abschluss des Wettbewerbs fortgesetzt werden kann. Ebenfalls soll klar werden, wo typische Schwierigkeiten liegen und wie Lösungsansätze gestaltet sein können. Darauf aufbauend können Handlungsoptionen für eine weitere Unterstützung abgeleitet werden. Wichtig ist außerdem der Erfahrungs­austausch zwischen den Wohnungsunternehmen bei der Umsetzung.

Montag, 10. Mai 2010

Besuch des Infrastrukturministers Jörg Vogelsänger in Potsdam

(Quelle: Landeshauptstadt Potsdam 10.05.2010)

Auf Einladung des Potsdamer Oberbürgermeisters Jann Jakobs informierte sich heute der brandenburgische Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, über herausragende Projekte in der Landeshauptstadt. Auf dem Programm standen ein Besuch in der Potsdamer Mitte, in der Alten Brauerei in Babelsberg und in der Gartenstadt Drewitz. Der Infrastrukturminister fand die vorgestellten Projekte „sehr beeindruckend" und versprach Potsdam weitere Unterstützungen bei förderungswürdigen Bauvorhaben zu prüfen.

Oberbürgermeister Jakobs führte durch die Informationstour, zusammen mit Fachbereichsleitern des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung und Bauen. „Viel Wichtiges und Stadtprägendes ist bereits umgesetzt", sagte der Oberbürgermeister. Wesentliches Ziel der Einladung an Vogelsänger sei gewesen, den Minister für Bauvorhaben der Stadt zu sensibilisieren. So präsentierte Potsdam zunächst den Landtagsneubau, auf dem derzeit noch archäologische Vorarbeiten geleistet werden, die Planungen für Wohnbauten in der Speicherstadt, die Vorhaben an der Alten Fahrt und die Verkehrslenkung an der Breiten Straße. Eine wesentliche Förderung durch das Land betrifft die Humboldtbrücke. Jakobs sagte zu, dass die Brücke bis 2013 fertiggestellt werde.

In Babelsberg informierte die Landeshauptstadt über die Sanierung der Alten Brauerei. Dort ist die bis 1945 intakte Schlossbrauerei, die dem Verfall preisgegeben war, umfangreich erneuert worden. Es entstanden inklusive der nebenan gebauten Stadtvillen 38 Wohnungen für rund 100 Potsdamer. Dabei konnte der Sanierungsträger Stadtkontor mitteilen, dass das Angebot, dorthin zu ziehen, gleichermaßen von Berlinern wie auch Potsdamern wahrgenommen wurde.

Im Projektraum in Drewitz präsentierte Jakobs schließlich den Wettbewerbsbeitrag für die Gartenstadt, die in den nächsten Jahren für insgesamt 300 Millionen Euro attraktiver gestaltet werden soll. Starterprojekte sind derzeit der Umbau der Priesterweg-Grundschule zur Stadtteilschule und die Umgestaltung der Konrad-Wolf-Allee in einen autofreien Park. Oberbürgermeister Jann Jakobs sicherte angesichts der Kritik bei der ersten Vorstellung des Verkehrskonzepts vergangene Woche zu, die Bürgerinnen und Bürger in die Arbeit miteinzubeziehen. Jeder Verkehrsplanung wohne zunächst eine Kontroverse inne, daher überrasche auch nicht die kritische Reaktion der Drewitzer auf der ersten öffentlichen Veranstaltung. Es werde weitere Veranstaltungen geben, in denen das Vorgehen konkretisiert werde. „Wir werden noch viel Überzeugungsarbeit leisten und die Gestaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern von Drewitz ausführlich diskutieren", sagte Jakobs. Kein Bewohner des Stadtteils müsse sein Auto wegen der Planung aufgeben. Im Gegenteil: Die Drewitzer gewinnen auch noch etwas hinzu. Mit dem „grünen Kreuz" durch den Stadtteil gebe es künftig ein Mehr an Lebensqualität, so Jakobs.